Als ihr Sohn ein Jahr alt wurde, konnten die Eltern ihr Glück kaum fassen — ein fröhliches, lächelndes Kind, der Liebling der ganzen Familie. Doch am meisten liebte ihn ihr golden retriever Barni.

Von Geburt an wich der Hund dem Kind keinen Schritt. Barni schien zu spüren, dass seine wichtigste Aufgabe darin bestand, das Baby zu beschützen. Sie verbrachten jede freie Minute zusammen: saßen auf dem Boden, spielten, lachten. Manchmal hatte man das Gefühl, zwischen ihnen bestehe eine unsichtbare Verbindung.
Die Eltern blieben oft an der Tür des Kinderzimmers stehen und beobachteten diese rührende Szene. Barni lag neben dem Kind, das fröhlich lachte und die Hände nach seinem Schnauze streckte — der Hund ließ alles geduldig zu. Sie bewunderten diese Freundschaft und dachten, es sei nur ein Spiel; Barni sei der ideale Hund für ein Kind.
Doch nach einigen Wochen wurde das Verhalten des Hundes seltsam. Er näherte sich immer öfter dem Kind, schnüffelte vorsichtig an seinem Bauch, verharrte und jaulte leise. Manchmal legte er sich daneben und drückte die Nase auf genau dieselbe Stelle, blieb stundenlang dort.
Zuerst achteten die Eltern nicht darauf; später wurden sie beunruhigt. Barni wurde unruhig, ließ niemanden das Kind anfassen, stellte sich zwischen es und die Erwachsenen, als wolle er es beschützen. Besonders heftig reagierte er, wenn jemand das Baby hochheben wollte.
Besorgte Eltern dachten, ihr Hund sei verrückt geworden.

Eines Tages brachte die Mutter das Kind schließlich zum Arzt — nur um sicherzugehen. Die Untersuchungen ergaben das Schreckliche: Das Kind hatte tatsächlich einen Tumor im Frühstadium im Bauchbereich, genau dort, wo Barni schnüffelte und andauernd lag. Klein, aber gefährlich.
Die Ärzte sagten, sie seien rechtzeitig gekommen; ein Zögern hätte das Leben gekostet. Die Frau konnte die Tränen nicht zurückhalten, als sie daran dachte, wie Barni tagelang am Bauch des Babys gelegen hatte.
Seitdem sagten sie nie wieder, der Hund „spiele nur“. Für sie war Barni mehr als ein Haustier geworden — ein wahrer Schutzengel, der die Gefahr vor allen gespürt hatte.







