In letzter Zeit begannen in unserem Haus seltsame Dinge. Alles fing mit leisen Geräuschen an — als würde etwas in den Wänden rascheln oder kratzen. Mein Mann und ich schoben das zunächst auf die Nachbarn oder auf das Alter des Hauses. Doch mit jedem Tag wurde das Geräusch deutlicher, und in den frühen Morgenstunden wurde es besonders hartnäckig.

Eines Tages beschloss ich, genauer hinzuhören, und stellte fest: Die Quelle liegt im Gästezimmer. Ich legte mein Ohr an die Wand und spürte ein leichtes Vibrieren — als würde etwas Lebendiges darin herumkramen.
„Reißen wir die Wand ein“, sagte mein Mann. „Ich habe genug von diesem Lärm. Wir wollten sowieso renovieren.“
Ich widersprach nicht. Mein Mann nahm eine Axt und schlug mit voller Wucht gegen die Wand. Bei jedem Schlag wurde das Dröhnen im Inneren stärker. Ich zog mich in eine Ecke zurück, mein Herz klopfte.
Schließlich fiel ein Stück Wand herunter, und wir sahen es. Wir erstarrten vor Entsetzen, als wir begriffen, dass wir die ganze Zeit nur wenige Meter von diesem Albtraum entfernt geschlafen hatten.

Hunderte winziger Lebewesen starrten uns an, bereit, ihr Zuhause zu verteidigen. In der Wand befand sich ein riesiges Wespennest, das von lebenden Wespen wimmelte.
Später erfuhren wir, dass Wespen warme, geschützte Stellen zum Nestbau bevorzugen — daher siedeln sie sich oft auf Dachböden, in verlassenen Gebäuden oder sogar innerhalb von Hauswänden an.
Ihre Nester wachsen sehr schnell: Innerhalb einer Saison kann eine Kolonie mehrere tausend Tiere umfassen.
Die Gefahr der Wespen besteht nicht nur in schmerzhaften Stichen. Ihr Gift kann starke allergische Reaktionen auslösen, bis hin zum anaphylaktischen Schock. Besonders gefährlich ist das, wenn Kinder oder allergiegefährdete Personen in der Nähe sind.
Wir waren schockiert, dass wir all die Zeit Tür an Tür mit einem solchen „Nachbarn“ gelebt hatten. Und stellt euch vor — wäre das Nest noch weiter gewachsen, hätten sie eines Tages die Wand durchbrechen und das Haus überfluten können.







